Ich war gespannt darauf, ob mich der Canyon umhauen oder eher kalt lassen würde, da ich diesbezüglich im Vorfeld von unterschiedlichen Impressionen gelesen habe. Aber trotz aller Wetterwidrigkeiten hat mich der Canyon alles andere als enttäuscht.
Anfahrt & Eintrittspreis
Üblicherweise wird der Grand Canyon aus dem Westen kommend angefahren – von Los Angeles, San Diego, Las Vegas oder wie bei uns von Laughlin aus. Denn diese kleine Casino-Stadt eignet sich wegen der guten Lage und der günstigen Hotelpreise besonders gut als Zwischenstopp auf dem Weg zum Canyon.
In den Nationalpark fährt man dann durch den Südeingang, wo man eine Karte und sämtliche Informationen für den Besuch des Parks erhält. Hier befindet sich auch das Haupt-Besucherzentrum mit einer Information Plaza, wo man sich über die Besonderheiten des Canyons informieren kann. Falls man noch nicht den Annual Pass besitzt, kann man ihn für $80 am Eingang erwerben. Ansonsten beträgt der Eintrittspreis $35 pro Fahrzeug.
Top Bewertungen ★
Fortbewegung im Grand Canyon National Park
Im Park empfiehlt es sich das Auto stehen zu lassen, nicht zuletzt, weil man sowieso nicht überall mit dem eigenen Auto hinfahren darf. Am Visitor Center sind zahlreiche Parkplätze vorhanden, die trotz Hochsaison nicht komplett belegt waren. Von dort aus fahren kostenlose Shuttle Busse in regelmäßigen Abständen alle interessanten Anlaufpunkte an. Es gibt drei Busrouten, die einen mühelos durch den Park bringen: Die Orange Route führt nach Osten zum Yaki Point, die Blue Route führt durch das Village zur Market Plaza oder zur Bright Angel Lodge und die Red Route führt zu den westlichen Aussichtspunkten an der Abbruchkante. Eine Karte mit den Busrouten erhält man am Eingang.
Zudem gibt es noch die Möglichkeit, den Park mit dem Fahrrad zu erkunden. Der Grand Canyon Greenway, ein asphaltierter Wander- und Radweg, führt die Besucher durch den Großteil des Parks. Fahrräder können beim Visitor Center gemietet werden.
View Points am Grand Canyon
Der erste Aussichtspunkt, den man vom Südeingang aus erreicht, ist der Mather Point. Da er vom Parkplatz aus so leicht und schnell zu erreichen ist, ist er dementsprechend überlaufen. Möchte man eine intimere Umgebung für den ersten Blick auf den Canyon, so kann ich den Yaki Point empfehlen. Eine Übersichskarte findest du hier.
Vom Visitor Center fuhren wir früh morgens mit dem Shuttle Bus dorthin und genossen die Aussicht auf die Schlucht. Ich war glücklicherweise wirklich überwältigt von unserem ersten Blick auf den Canyon. Auch wenn ich ihn des Öfteren in Dokus gesehen habe, hat mich die Größe und Tiefe dennoch umgehauen. Ich bin mir sicher, dass ich dieses Gefühl auch dank der einsameren Umgebung hatte. Denn nachdem ich gesehen habe, wieviel Trubel am Mather Point herrscht, bin ich überzeugt, dass mich dort der erste Eindruck nicht so geflasht hätte.
Neben dem Yaki Point ist der Desert View Aussichtspunkt empfehlenswert. Er befindet sich östlich vom Yaki Point und ist nur mit dem eigenen Fahrzeug zu erreichen. Es lohnt sich dort zu halten, wenn man sowieso den Park in Richtung Osten verlässt. Wer mag, kann den Desert View Watchtower besteigen, um eine erhöhte Aussicht zu erhalten.
Die westlichen Aussichtspunkte in Richtung Hermits Rest sollen ebenfalls empfehlenswert sein. Besonders hervorgehoben werden der Hopi und Pima Point zum Sonnenuntergang. Die einzelnen Stationen sind auch gut mit dem Shuttle Bus abzuklappern. Da wir aber leider nicht so viel Glück mit dem Wetter hatten, kamen wir nicht mehr dazu, diesen Teil des Parks zu besuchen.
Wanderung in den Grand Canyon
Wem die Sicht von oben nicht ausreicht, kann in den Canyon hinabwandern, um einen besseren Blick auf den Colorado River zu erhaschen. Vom Südrand führen zwei Wege hinab: Einmal der Bright Angel Trail, der aufgrund seiner geringen Steigung populär sein soll. Die Gesamtdistanz beträgt hierbei 15km. Für den Hin-und Rückweg werden jeweils mindestens 3 bzw. 5 Stunden veranschlagt. Es wird von einer Tageswanderung strengstens abgeraten, wenn man die komplette Strecke zurücklegen will.
Der andere hinabführende Weg ist der steilere South Kaibab Trail, den wir für unsere Wanderung gewählt haben. Die komplette Distanz beträgt 11km.
Auch hier werden jeweils 3-5 Stunden für den Ab- und Aufstieg einkalkuliert. Mit der entsprechenden Fitness geht das allerdings auch deutlich schneller. Die Haupthaltepunkte sind der Ooh Aah Point, Cedar Ridge und Skeleton Point.
Wir sind bis Cedar Ridge gewandert, von wo aus man einen traumhaften Ausblick genießen kann. Glücklicherweise kamen wir rechtzeitig wieder am Ausgangspunkt des Trails an, bevor starker Regen einsetzte. Als wir uns in den nächsten Shuttle Bus setzten, musste ich an all die Wanderer denken, die in ihren Sommerklamotten und ohne einen Rucksack auf dem Weg nach unten waren und nun keinerlei Möglichkeit hatten, sich vor dem Regen zu schützen. Man sollte folglich nicht nur genügend Wasser und Proviant einpacken, sondern auch auf einen plötzlichen Wetterumschwung vorbereitet sein – auch im Hochsommer!
Grand Canyon Skywalk
Der vielleicht vielen bekannte Grand Canyon Skywalk befindet sich im Grand Canyon West, mehrere Stunden Autofahrt vom zentralen Teil des Grand Canyon entfernt. Die über den Rand hinausragende Plattform mit gläsernen Bodenplatten verspricht einen einzigartigen Blick in den Canyon. Der kleine Spaß hat allerdings mit ca. $59 einen hohen Preis, da der Eintritt zum Grand Canyon West ebenfalls anfällt. Der Besuch lohnt sich wohl nur, wenn man einen Tagestrip von Las Vegas zum Canyon machen möchte.
Übernachten am Grand Canyon
Im Grand Canyon Village gibt es mehrere hotelartige Unterkünfte, die allerdings weit im Voraus ausgebucht und zudem sehr hochpreisig sind. Ein Zimmer in der Bright Angel Lodge, das einigermaßen bezahlbar wirkt, sollte unbedingt mehrere Monate vorher reserviert werden.
Möchte man nicht gleich sein halbes Unterkunftsbudget für eine Nacht am Grand Canyon ausgeben, kann man recht bequem am Mather Campground campen. Man hat genügend Platz, die Sanitäranlagen sind absolut akzeptabel und es gibt Duschen, Waschmaschinen und Wi-Fi. Eine Nacht kostet hier nur $18 und ist somit ein super Schnäppchen. Und obwohl es in beiden Nächten, an denen wir dort waren, gewittert hat, sind wir als Camping-Newbies gut zurechtgekommen. Eine reichliche Auswahl an Verpflegung sowie Brennholz bekommt man zu relativ humanen Preisen im Canyon Village Market. Weiter östlich befindet sich der Desert View Campground, wo Plätze für $12 zu haben sind. Diese kann man jedoch nicht im Voraus reservieren.
Es besteht natürlich noch die Möglichkeit, außerhalb des Parks zu übernachten. So gibt es in Flagstaff (ca. 130 km entfernt) mehrere günstige Hotels und Motels. Darüber hinaus werden dort zahlreiche AirBnB-Unterkünfte für jeden Geldbeutel angeboten.
Wohin als nächstes?
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[…] wir von Nationalparks nicht genug bekommen können, geht es gleich weiter in den Grand Canyon National Park. Ein absolutes Muss für einen Roadtrip im Südwesten der […]