In diesem Artikel stelle ich eine überaus schöne, aber auch anspruchsvolle Wanderroute vor: Die Wanderung zur Seefelder Spitze im österreichischen Tirol. Wanderschuhe an und los!
Vignette in Österreich
In Österreich gibt es zum Befahren von Schnellstraßen und Autobahnen eine Vignetten-Pflicht. Die 10-Tages-Vignette, die das Minimum ist, kostet 11,50€. Man kann sie an nahezu jeder Tankstelle erwerben.
Wer über das deutsche Mittenwald nach Seefeld anreist (siehe Karte unten), braucht hingegen keine Vignette zu kaufen. Seefeld ist nur 10 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt und die Straße bis dorthin ist mautfrei.
Seefeld in Tirol
Wie bereits erwähnt, ist die kleine Gemeinde Seefeld in Tirol nur wenige Kilometer von Deutschland entfernt und damit von Bayern oder Baden-Württemberg aus besonders schnell zu erreichen. Der Ort liegt auf einem Hochplateau auf 1200m Seehöhe. Dank der kurvigen Straßen wird so bereits die Anreise zu einem Erlebnis.
Hotel in der Nähe von Seefeld
Für eine Übernachtung in der Nähe von Seefeld kann ich die Bio-Landpension Monika im 12 Minuten entfernten Leutasch empfehlen. Bei der Unterkunft handelt es sich um ein familiär geführtes Haus in ruhiger Lage. Und wie der Name schon sagt, dreht sich hier alles um Bio – sowohl bei der Ausstattung als auch beim Essen.
Ein Doppelzimmer gibt es bereits ab 80€ pro Nacht. Das üppige Bio-Frühstück, das mit Individualität und Geschmack überzeugt, ist im Preis inklusive. Da es in der Pension nicht einmal WLAN gibt, ist es der perfekte Ort für eine echte Auszeit.
Ausflüge und Aktivitäten in der Nähe von Seefeld
Wanderung zur Seefelder Spitze
Die Seefelder Spitze befindet sich auf 2221m Höhe. Die hier vorgestellte Rundtour ist 10,8 Kilometer lang und nimmt – je nach Fitnesslevel – etwa 4 ½ Stunden in Anspruch. Auf dem Weg zur Spitze müssen 1030 Höhenmeter überwunden werden. Damit ist die Wanderung recht anspruchsvoll und sollte nicht unbedacht angegangen werden.
Hier ist eine Übersicht mit den wichtigsten Stationen der Wanderung:
Der Aufstieg
Startpunkt der Wanderung in Seefeld
Der Startpunkt der Wanderung zur Seefelder Spitze befindet sich an der Talstation der Standseilbahn zur Rosshütte. Direkt daneben gibt es ein Parkhaus, sodass man sein Auto im Schatten abstellen kann. Der Wanderweg führt rechts an der Talstation der Seilbahn vorbei und verläuft im ersten Abschnitt parallel zur Bahnstrecke.
Wanderweg bis zur Rosshütte
Das erste Etappenziel der Wanderung ist die Rosshütte auf 1751m Höhe. Bis dorthin muss man über 500 Höhenmeter zurücklegen. Da sich der Weg zur Rosshütte durch einen Wald schlängelt, hat man glücklicherweise an vielen Stellen Schatten.
Der Abschnitt Krummer Steig ist besonders steil und ermüdend, bevor sich schließlich die weite Wiese vor der Rosshütte auftut. Ist man an der Rosshütte angekommen, hat man 3,3 Kilometer der Wanderung geschafft. Wer eine kleine Stärkung oder Erfrischung braucht, kann eine Pause in der Hütte einlegen.
Von der Rosshütte zur Seefelder Spitze
Folge von der Rosshütte anschließend der Beschilderung zur Seefelder Spitze. Diese Etappe zerrt noch einmal ordentlich an den Kräften. Denn auf 2,1 Kilometern muss man 470 Höhenmeter überwinden. Das schlaucht extrem, obwohl es stellenweise Schatten gibt. Deshalb ist ausreichend Flüssigkeit und eine Kopfbedeckung ein Muss – besonders im Hochsommer!
Überraschenderweise findet man aber selbst bei hochsommerlichen Temperaturen etwas Schnee entlang des Weges. Es reichte sogar für einen winzigen Schneemann. Eine willkommene Abkühlung für zwischendurch.
Alternativer Abstecher zum Seefelder Joch
Alternativ kann man auf dem Weg von der Rosshütte zur Seefelder Spitze einen Schwenker zum Aussichtspunkt Seefelder Joch machen. Es ist ein Umweg von nur 100 Metern. Allerdings ist man auf dieser Route der Sonne gnadenlos ausgesetzt. Zudem ist dieser Wanderweg erheblich frequentierter als der von mir empfohlene Weg durch den Wald.
Auf der Seefelder Spitze
Nach 5,4 Kilometern erreicht man schließlich die Seefelder Spitze auf 2221m Höhe. Die Belohnung für den Aufstieg ist der herrliche Ausblick. Das Panorama ist am Ende jede Mühe wert. Außerdem ist die innerliche Befriedigung nach den überstandenen Strapazen einfach unbezahlbar. Am Gipfelkreuz gönnen sich die ausgelaugten Wanderer dann ihre wohlverdiente Pause. Bei brutaler Hitze hält man es dort aber nicht lange aus. Deshalb geht es nach einer kurzen Erholung auch schon wieder hinunter.
Der Abstieg
Von der Seefelder Spitze zur Bergstation der Reitheralmbahn
Die nächsten 2 Kilometer geht aus auf Schotterwegen und Trampelpfaden am Gebirgsrand entlang. Sobald man die Bergstation der Reitheralmbahn passiert, beginnt der Naturweg über Wiesen.
Über die Härmeleabfahrt zurück zum Startpunkt
Während der letzten 3,4 Kilometer geht es über 650m steil hinab. Der Weg führt über großzügige Wiesen, die im Winter als Skipisten dienen. Hier trifft man auch mal auf ein paar Kühe, die sich in der Sonne entspannen. Wer denkt, der Abstieg sei ein Klacks, der irrt. Das Gefälle geht nämlich stark auf die Waden. Die haben wir am Abend deutlich zu spüren bekommen. Es wäre leichter den Abhang hinunterzukullern.
Nach insgesamt 10,8 Kilometern ist die strapaziöse, aber befriedigende Rundtour schließlich geschafft. Falls du diese anspruchsvolle Wanderung zur Seefelder Spitze bewältigt hast: Gratulation!
Alternativ mit der Seilbahn zur Rosshütte oder zum Seefelder Joch hinauf
Wer sich die komplette Wanderung zur Seefelder Spitze nicht zutraut, kann die anstrengendste Etappe mit der Standseilbahn und der Gipfelbahn zurücklegen. Die Seilbahnen verkehren in den Sommermonaten alle 15 Minuten von 9-17 Uhr.
Hier ist eine Preisliste für die Bahnen:
Erwachsene | 16-18 Jahre | 6-15 Jahre | |
Standseilbahn Rosshütte Bergfahrt | 18€ | 15€ | 9,50€ |
Standseilbahn Rosshütte Berg- UND Talfahrt | 24,50€ | 23€ | 14,50€ |
Standseilbahn und Gipfelbahn Bergfahrt | 27€ | 25€ | 13,50€ |
Standseilbahn und Gipfelbahn Berg- UND Talfahrt | 30,50€ | 29€ | 21,50€ |
Die Standseilbahn bringt dich zunächst bis zur Rosshütte. Anschließend transportiert dich die Seefelder Jochbahn bis zum Seefelder Joch hinauf. Damit bleiben nur noch 800m Wanderweg bis zur Seefelder Spitze übrig. Den Abstieg kannst du im Anschluss wahlweise zu Fuß zurücklegen oder ebenfalls mit der Bahn. In diesem Fall bleibt aber nicht mehr viel von der Wanderung über.
Fazit zur Wanderung
Ich kann die Wanderung zur Seefelder Spitze allen passionierten und tüchtigen Wanderern nur wärmstens empfehlen. Der Wanderweg ist äußerst abwechslungsreich, bietet traumhafte Ausblicke und ist stellenweise etwas abenteuerlich. Er bietet im Grunde also alles, was man sich bei einer Wanderung erhofft. Um den anspruchsvollen Auf- und Abstieg unbeschadet zu meistern, solltest du unbedingt viel Wasser, Sonnenschutz und eine Kopfbedeckung dabeihaben. Sonst wird die Wanderung noch mühsamer als sie sowieso schon ist.
Lass mich gerne in den Kommentaren wissen, ob du die Wanderung zur Seefelder Spitze schon einmal unternommen hast und ob sie dir genauso gut gefallen hat wie mir.
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