Eine Kleinstadt sticht in See. Da ist Platzmangel und ein Gefühl von Eingeengtheit vorprogrammiert. Volle Restaurants und keine freien Liegen. Gemütlich im Pool plantschen? Unmöglich! Einen freien Platz im winzigen Theatrium finden? Träum weiter!
Viele Urlauber dürften vor der Buchung zweifeln, ob auf so einem Ozeanriesen entspannen überhaupt möglich ist. Einsam und individuell kann man selbstverständlich vergessen. Denn letzten Endes ist es ja ein Kreuzfahrtschiff, das für den typischen Pauschaltouristen ausgelegt ist.
Warum die AIDAnova aber für Kreuzfahrtinteressierte lohnt, welche Vorurteile getrost in den Wind geschossen werden können und welche Highlights das Schiff in puncto Entertainment bietet, erfahrt ihr jetzt.
#1 Theatrium
Im Zentrum steht natürlich das rund angelegte Theatrium, wo fast den ganzen Tag über (besonders an Seetagen) verschiedene Veranstaltungen und Shows stattfinden. Es sind 500 Sitzplätze vorhanden und vor allem abends ist das Theatrium gut besucht, um nicht zu sagen überfüllt. Möchte man einen Sitzplatz ergattern, sollte man frühzeitig da sein. Alleine deswegen haben wir nicht so viele Shows gesehen.
Absolut empfehlen kann ich aber die Show Nashville. Die performten Country-Rock-Songs machen einfach Spaß und die Sänger habens wirklich drauf. Die Darbietung Show me! Yello! war hingegen wirklich schräg. Sowohl akrobatisch als auch tänzerisch war das nicht der Knüller.
Nicht verpassen sollte man allerdings die Lasershows, die meist im Anschluss einer Performance gezeigt werden. Ich war davon so beeindruckt, dass ich mir die Show mehrere Male anschauen musste.
#2 Studio X
Das Studio X ist das erste TV-Studio auf dem Meer. Dort kann man live dabei sein, wenn AIDA-Sendungen wie die (manchmal amüsante) Prime Time oder Wer wird Millionär? aufgezeichnet werden, die im Anschluss in der Kabine auf dem Fernseher angeschaut werden können. Die Sitzplätze sind allerdings auch hier auf 500 begrenzt. Wer schnell und geduldig ist, kann sich da ja mal reinsetzen.
#3 Mystery Room
Escape Rooms sind derzeit ziemlich populär, und so hat AIDA es sich nicht nehmen lassen, den Mystery Room an Bord einzurichten. Ziel ist es, innerhalb einer Stunde mithilfe von Rätseln aus einem verschlossenen Raum zu entfliehen. Das Ganze ist kostenpflichtig und die Preise bewegen sich zwischen 10-25€ je nach Alter.
#4 Activity Deck 16
Der richtige Ort für eine Portion Spaß, denn hier werden, wie der Name schon sagt, zahlreiche Aktivitäten angeboten.
#5 Four Elements
Hier gibt es Wasserrutschen, einen Klettergarten, eine Bühne für Shows und eine LED-Wand für die Übertragung von Filmen und Sportereignissen.
Das Highlight in diesem Bereich sind die 3 Wasserrutschen, die über 3 Decks verlaufen. Und am coolsten: In einigen Abschnitten kann man durch die Röhre auf das offene Meer sehen. Einfach spitze! Die Überraschung (und vielleicht auch der kleine Schreck) sind garantiert.
Jetzt denken sicher viele „da ist es doch bestimmt immer voll und es dauert ewig bis man an die Reihe kommt“. Das dachte ich auch. Aber oh Wunder! Sogar an einem Seetag war der Andrang überschaubar. Selbst wenn sich eine Schlange bildet, muss man nicht wirklich lange warten. Bei uns betrug die Wartezeit zwischen 1-10 Minuten. Das hätte ich auf so einem riesigen Schiff nicht erwartet. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist das auch von der Reisezeit und der Anzahl der Kinder an Bord abhängig. Aber der hinterbliebene Eindruck macht Hoffnung, dass es auch dann erträglich sein sollte.
Rutschen schön und gut. Das will man sowieso nicht den ganzen Tag lang machen. Wie sieht es bei den Pools & Whirlpools aus?
Auch hier halten sich die Menschenaufläufe in Grenzen. Ich weiß selbst nicht genau, warum. Ich persönlich bin zwar auch keine Wasserratte, aber der Großteil der Urlauber steht für gewöhnlich auf sowas. Meine Beobachtung auf der AIDAnova war aber, dass man immer ein Plätzchen im feuchten Nass findet.
Ebenso verhält es sich mit den Liegen. Klar… auf der Sonnenseite ist meist alles voll und es wird schwierig für 2+ Personen einen Platz zu finden. Diese Erfahrung habe ich aber auch auf kleineren Kreuzfahrtschiffen gemacht.
Mit etwas Geduld und Kompromissbereitschaft wird man jedoch fündig. Und ja, auch auf der AIDAnova ist das elendige Liegen reservieren weit verbreitet. Super nervig und da muss AIDA etwas tun. Royal Caribbean und Mein Schiff machen das einfach besser. Wenn ein Platz für längere Zeit unbelegt ist, wird das Handtuch weggeräumt. Ganz einfach. Eine Handtuchgebühr, die gegen Rückgabe erstattet wird, würde dem Reservierungswahn ein schnelles Ende bereiten. Man kann nur hoffen, dass da bald umgedacht wird.
#6 Beach Club
Pools und Whirlpools gibt es nicht nur im Four Elements, sondern auch im Beach Club. Hier ist der Geräuschpegel etwas höher, da sich hier mehr Kinder aufhalten. Abends kann man im Beach Club unter Palmen entspannen oder bei Live-Unterhaltung feuchtfröhlich feiern. Für meinen Geschmack wird es da zu voll. Für eine gute Party ist das aber wahrscheinlich ganz gut so.
Die Kids & Teens haben auf Deck 16 noch separate Bereiche wie den Mini Club (6-36 Monate), den Kids Club (3-11 Jahren), den Wave Club (für Teens zwischen 12 und 17 Jahren) und schließlich den Game Room, der für alle zugänglich ist und einige Spielgeräte bietet. Überaus praktisch ist, dass das Familien- bzw. Kids-Restaurant Fuego sich um die Ecke befindet.
#7 Clubs & Bars
Nachtschwärmer und Partyliebhaber können nicht nur in den zahlreichen Bars etwas gemütlich trinken, sondern auch richtig feiern und abrocken. The Cube ist ein stylischer Club mit gemütlichem Lounge-Bereich.
In der Rock Box Bar gibt es hingegen das Kontrastprogramm. Die Bar hat eine Pub-Atmosphäre und lockt mit Rock’n’Roll-Musik.
#8 Fitness & Wellness
Fitness- und Entspannungsfreunde sind im Wellness- und Fitnessbereich auf Deck 8 gut aufgehoben. An Bord werden zahlreiche Spa- und Saunaanwendungen angeboten. Urlauber, die sowas mögen, können sich in diesem großzügigen Bereich bestimmt gut entspannen.
Ich persönlich interessiere mich nicht für sowas. Einfach zu wenig Action. Zum Entspannen nutze ich dann lieber die private Hängematte auf dem Balkon.
Als Fitnessfanatiker habe ich jedoch sehr gerne den Fitnessbereich genutzt. Cardio-Geräte sind mit (indirektem) Blick aufs Meer ausreichend vorhanden. Der Kraftbereich ist hingegen leider viel zu klein. Wenn dort 5 Personen trainieren, wird es schon eng. Das ist definitiv ausbaufähig. Der Outdoor-Trainingsbereich ist zwar ganz schön, viele Geräte dort sind aber total unsinnig. Die braucht kein Mensch. Den Platz sollte man lieber für sinnvollere Geräte verwenden.
Für ein Training mit dem eigenen Körpergewicht ist der Bereich mit direktem Blick aufs Meer aber toll. Besonders zum Sonnenaufgang einfach traumhaft. So trainiert es sich doch gerne.
Wer keine Lust hat alleine zu trainieren, kann Kurse wie Spinning, Yoga, Pilates oder TRX gegen eine Gebühr besuchen.
Auf dem Sportplatz können die Bewegungshungrigen kostenlos ein paar Körbe werfen oder Tore schießen.
Ganz schweißfrei geht es hingegen bei einer Runde Minigolf zu. Das Angebot ist also vielfältig und sollte für jeden etwas zu bieten haben.
Das könnte dich auch interessieren
Dieser Beitrag enthält Affiliatelinks. Wenn du etwas über diese Links kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Auf diese Weise kannst du meine Arbeit an dem Reiseblog unterstützen. Keine Sorge: Das Produkt wird dadurch nicht teuer!